1986 in Bad Neustadt an der Saale geboren, Bayern, lebt und arbeitet in München
Adrian Wald erforscht in seinen Bildskulpturen meta-ironisch die Molekülstruktur des Malereihandwerks, nennt es
Grundlagenfragen. Forschungsansatz, Lust am Experiment
Muss Farbe auf der Frontseite des Keilrahmens sitzen bzw. verteilt sein? Kann man den Keilrahmen auch rückseitig nutzen, und kann er als Bild-gebendes oder als Form-bildendes Element funktionieren? Warum hat das Keilrahmenkreuz nur eine stabilisierende und nicht eine ästhetische Funktion? Kann man Farbe anstatt sie zu malen, auch durch Zerdrücken auf dem Bild nutzen? Was hier so sehr einfach und zugleich nach Grundlagenforschung der Malerei klingt, sind tatsächlich Fragen, die den in München lebenden Künstler Adrian Wald sehr beschäftigen. Die Ergebnisse der Auseinandersetzung mit diesen Fragen sind hochsinnliche und poetische Werke, die ihre Bezüge zur Minimal Art, der Konzeptuellen Kunst und auch der Arte Povera nicht verleugnen. Wald ist ein Künstler der Post-Post-Generation. Er kennt sich in der Kunstgeschichte gut aus und stellt Fragen, die davon zeugen.
Adrian Wald geht immer vom Körperhaften des Werkes aus, darum gibt es oft Erdtöne und Rauheiten… Mehrere Leinwände werden zum Beispiel durch eine Schraubzwinge zusammengequetscht, sodass die rote Farbe zwischen den Leinwänden hervorquillt. Er hat eine ungebremste Freude am Machen und Zeigen, dass etwas gemacht ist. Was er tut, kann der Betrachter/die Betrachterin immer ganz direkt am Werk ablesen. Der Arbeitsprozess ist sichtbar. Doch entstehen keine Arbeiten, die sich vor allem aus der Materialität des Gemachten vermitteln, sondern solche, die Fragen offen lassen nach dem, was alles möglich ist. Die Farb-Dose, als Element eines Bildes, scheint ein Eigenleben entwickelt zu haben. Der Betrachter/die Betrachterin kann dem Zwiegespräch der Farb-Dose mit der Leinwand lauschen. Doch ist Adrian Wald ein Fallensteller? Was wir beim Lauschen erfahren, ist nicht so einfach und klar. Das Geheimnis des Bildes bleibt gewahrt.
Stipendien und Auszeichnungen:
2021 Atelierstipendium “Baumstraße” Stadt München
2020 Atelierstipendium der Stadt München
2018 Atelierstipendium des Bayerische Staatsministerium für Kultur und Kunst
2016 Atelierstipendium des Bayerische Staatsministerium für Kultur und Kunst
2014 Ernennung zum Meisterschüler AdBK München
2012 Erasmus-Scholarship an der ESBAM Marseille, Frankreich
Ausstellungen:
Nach abgeschlossenem Meisterschülerstudium an der Akademie der Bildenden Künste München
stellt Wald vor allem in Deutschland aber auch den USA sowie Großbritannien aus.
2016 Marktoberdorf, Künstlerhaus, „Junge Kunst“, München, Leonrodhaus für Kunst, „High Five“
2017 München, Galerie der Künstler, „Tacker“
2018 Berlin, Codex Berlin, “ En Bloc”, München, München Bergschmiede, „Die Neidischen“
2019 New York (USA), 57w57th Arts, “Clamp crushed // paint smothered”, Schwerin, Codex Berlin, „En Bloc“, München, Alte Designschule, „Two in a Row“, Riedenburg, Oberpfalz, „Artist in Residency Riedenburg II“, München, Galerie der Künstler, „Tacker“
2020 München, MalSo 13, „Nest der roten Liebe“, München, Kunstraum XXXVIII, „Schanzentisch“
2021 München, Wiede Fabrik, „„Freiraum für Kunst““, Schweinfurt, Schweinfurter Kunsthalle, Triennale V, „Wahrheit“, Lincoln (UK), General Practise, „Perceiving Anomalies“, München, Kunstraum XXXVIII, „Wie in Echt“
2022 München (DE), Atelierhaus Baumstraße, „Baumstraße“, Miel (DE), YC Gallery, „Mit Kunst Leben“, Taiwan (TW), Bluerider Art Taipeh, „Autumn 22“, München (DE), Galerie der Künstler, „Alles Immer Jetzt“
Roter Bilderkubus
2022,
Auflage 5(+2),
Leinwand, Keilrahmen, Ölfarbe, Schraubzwinge,
45 x 25 x 21 cm
760,00 €