Geboren 1957 in Bernkastel-Kues (D), lebt und arbeitet in Wiesbaden
“Unsere Vorstellung von Raum ist wesentlich beeinflusst durch unsere Vorstellung von Fläche und umgekehrt; d.h. Fläche und Raum definieren sich gegenseitig, sind losgelöst voneinander nicht vorstellbar. Hinzu kommt die Farbe, die unsere Wahrnehmung anregt aber auch herausfordert. In meiner künstlerischen Arbeit interessiert mich besonders der «Grenzbereich» zwischen Fläche, Raum und Farbe: Wann wird eine Fläche räumlich und wann ein Körper flächig? Und welche Rolle spielt dabei die Farbe? Die Mittel sind mir gegeben: Linie – Fläche – Raum – Farbe. Die Möglichkeiten: wie der Raum – unendlich… “
Heiner Thiel, 1996 /2013
Die gewölbten, genauer konkaven Bildtafeln von Heiner Thiel sind absolut unverwechselbar, von einfacher Schönheit, klar und verwirrend zugleich. Einem relativ unkomplizierten, wenn auch hochanspruchsvollen technischen Produktionsprozeß entspringend, sind sie gefärbte Körper und auf spannende Weise –je nach Blickwinkel –zugleich körperlos. Die auf die Aluminiumflächen aufgebrachte Farbe ist hauchdünn; das Aluminium ist eloxiert. Obwohl jeweils nur mit einer Farbe beschichtet, sind die Arbeiten dennoch nie monochrom.
Das Licht, das sich in der Farbe widerspiegelt und welches Farbe ja immer erst sichtbar macht, belebt die Fläche ungemein. Sie changiert zwischen Zwei- und Dreidimensionalität. Lassen wir uns auf Thiels Werke ein, finden wir keinen Anfang und kein Ende. Die Seherfahrung vor diesen formal strengen Arbeiten wird geheimnisvoll zeit- und grenzenlos.
Ausstellungen/ Auszeichnungen/Stipendien (Auswahl) tabellarisch:
2015 Ingolstadt – Museum für Konkrete Kunst: „Schwarz auf Weiss – Highlights aus der Sammlung
Maximilian und Agathe Weishaupt und der Stiftung für Konkrete Kunst und Design“
2016 Soest – Raum Schroth im Museum Wilhelm Morgner: „Konstruktion – Construction 25/ internationale mathematisch-konstruktive Positionen“
2014 Budapest, Ungarn – Vasarely Museum: „embodying colour“
2011 St. Remy-de-Provence, Frankreich – Château des Alpilles: „AP’ART2011 – Festival d’Art Contemporain“ (K)
2010 Remagen-Rolandseck – arp museum Bahnhof Rolandseck: „Balmoral Blend – 15 Jahre Künstlerhaus
Schloß Balmoral“ Scottsdale, AZ, USA – SmoCA: „Thirty Years of Collecting: A Recent Gift to the Museum“
2008 Buffalo, NY./USA – Albright-Knox Art Gallery: „Natalie and Irving Forman Collection – works on paper“
Speyer – Kunstverein: „Michael Croissant und seine Schüler“ (K) Mannheim – Kunsthalle:
„Im Blickpunkt: Skulptur“
ohne Titel
2016,
Auflage 8 (+2),
Aluminium, eloxiert,
20 x 20 x 6 cm
1.400,00 €