1964 geboren in Waldsassen/ Bayern, lebt und arbeitet in Köln

Über die langjährige Beobachtung von Naturphänomenen ist in die Bildsprache von Christine Reifenberger eine intensive Beschäftigung mit dem Zyklischen, dem Wachstum und der Auflösung eingegangen…. Die Malerin “bewegt” das Papier zusammen mit der Farbe aus dem Moment heraus. Malerei ist so Form gewordenes fluides Material, Momentaufnahme eines Zwischen-Zustandes, scheinbar jederzeit bereit, sich zu bewegen, sich aufzulösen oder zu transformieren…. Papier wird so zu Metall, Stein, Erde, Luft, Wolke, zu einer volatilen Stofflichkeit.

Seit vielen Jahren lebt die 1964 geborene Malerin Christine Reifenberger in Köln. Spätestens seit Beginn der 1980er Jahre befindet sich hier ein Epizentrum der ungegenständlichen Malerei, mit wichtigsten Vertretern der konkreten und Farbfeld- oder Farbmalerei und des Radical Painting, wie eine der Richtungen der 1980er hieß.

Christine Reifenberger, unverkennbar eine Gotthard Graubner Schülerin, gehört in diese wichtige Gruppe von Malern, die die Frage nach der Weiterentwicklung der Farbmalerei mit Intensität vorantreiben. Sie entwickelte ein unverwechselbares Œuvre voller geheimnisvoller Sinnlichkeit. Oft malt sie über Monate und mehr an einer ihrer typischen Papierarbeiten, in denen sich unzählbare Eitemperaschichten, Farbspuren und Ebenen überlagern. Sie faltet, dreht, wölbt oder reißt das so bearbeitete Papier, lässt es dann lange ruhen, bis es zu einer weiteren künstlerischen Annäherung ruft. Es entstehen schließlich Papierkörper, die fragil wirken und doch auf wunderbare Weise mit intensiver Kraft mal wandständig und mal als freihängendes Objekt den Raum erobern.